Der Hauptmann schwang das Schwert und brüllte „vorwärts!“
Sein Tross marschierte gierig in die
Stadt.
So fern der Heimat, voller Zorn und
Weltschmerz,
befahl der Feldherr: „Walzt die Feinde
platt!“
Ein wilder Mob aus plündernden Gardisten
zog lüstern und berauscht von Haus zu
Haus.
Sie ließen sich vom Teufel überlisten
und lebten ihren Blutrausch trunken aus.
Zwei Tage herrschten Terror, Bangen,
Tränen,
dann rief der Hauptmann seinen Tross
zurück.
Die Schwedenkrieger ließen sich bezähmen.
Wer lebte, dankte Gott für dieses
Glück.
Nur einer war vor Wut noch wie
benommen:
Jakobus Seitz schwor Rache - schwor
vor Gott!
Sie hatten ihm sein Liebesglück
genommen,
drum träumte er sich henkend aufs
Schafott.
Im Schwedenlager hockten seine Feinde,
der Hauptmann wog sich sicher,
träumte, schlief.
Jakobus schlich sich heimlich, wie er
meinte,
ins Lager, weil der Durst nach Blut
ihn rief.
Mit einem Strick und zwei gewandten Burschen,
kroch er zum Zelt des Hauptmanns,
voller Hass.
Ein Wachmann sah die drei im Dunkeln
pirschen.
Wie hatte sie die Blindheit doch
erfasst?
Sie nahmen wenig Rücksicht auf ihr
Leben,
vergaßen alle Vorsicht, nah beim Zelt.
Da dachte sich der Wächter: „Euer
Streben
sei euch durch meine Wachmannschaft
vergällt!“
Er schickte seine tapfersten Soldaten,
die kreisten die Rebellen heimlich
ein.
Kein Flüstern hat den Schwedenplan
verraten,
die Krieger rückten vor, mit List, geheim.
Ganz plötzlich attackierten sie die Rächer,
Jakobus traf ein Speer von langer
Hand.
Durchs Lager tönte höhnisches
Gelächter,
als sich Jakobus Seitz in Schmerzen
wand.
Er sank zu Boden, nah bei den Gardisten.
Da trat der Hauptmann müde aus dem
Zelt.
Wer Rache will, muss sich mit Vorsicht rüsten,
damit er nicht in falsche Hände fällt.
Wer Rache will, muss sich mit Vorsicht rüsten,
damit er nicht in falsche Hände fällt.
Sie fesselten die drei mit ihren
Stricken
Der Hauptmann sprach: „Ich lade euch
zum Trank!“
In Jauche sollt ihr jämmerlich
ersticken,
dann wisst ihr, wie euch Gott die
Rachsucht dankt.“
Der Schwedentrunk floss ätzend in drei
Kehlen,
die Rächer würgten bang bei jedem
Schluck.
Jakobus Seitz blieb tapfer, trotz des
Quälens,
und hat den feisten Hauptmann noch
bespuckt.
Er lag am Boden, ausgestreckt zur
Folter,
da beugte sich sein Peiniger herab.
Jakobus spuckte Jauche, weil er grollte,
die Häscher traf ein Schwall, Jakobus
starb.
Ein Speer schoss durch die Luft, der
Hauptmann wankte,
sein Leib fiel über Jakob, schwer wie
Blei.
Wem jener die Genugtuung verdankte,
war angesichts des Todes einerlei.
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