mit seiner Bande quer durchs Land.
Sein Name Xaver Hohenleitner
war unterm Volke wohl bekannt.
Man nannte ihn den Schwarzen Vere,
weil er in dunklem Rufe stand.
Er raubte, stahl, doch sei
ihm Ehre,
die Jungfern schonte er galant.
Er hauste in den Schattenwäldern,
ums Pfrunger Ried, im wilden Moor.
Er lebte von geraubten Geldern,
wobei er bald sein Glück verlor.
Mit Hinterlist und hübschen Weibern
hielt er die Bauern fügsam hin,
derweil die Bande war am Räubern,
verging im Trieb des Opfers Sinn.
So stahlen sie aus Bauernhöfen,
versorgten sich mit Brot und Wein,
genossen es, den Fürst zu äffen
und deckten sich mit Kleidern ein
Getroffen war der Stolz des Grafen,
der „Malefizschenk“
blies ins Horn.
Er wollt‘ den Vere hart bestrafen,
„dich hänge ich“, rief er im Zorn.
Sie jagten Xaver mit Soldaten,
sie lauerten der Bande auf.
Der Fang ließ lange auf sich warten,
doch nahm das Schicksal seinen Lauf.
Schon lag der dunkle Schalk in Ketten,
schon darbte er im Siechenturm.
Da war er endlich nicht zu retten,
der Fürst zertrat den Räuberwurm.
Doch sah kein Aug‘ des Schwarzen Vere
dem Henker jemals ins Gesicht,
denn ehe er den Strang beschwerte,
riss ihn ein Blitzschlag fort, ins Nichts.
Am Ende siegte doch der Räuber,
denn Gott bewahrte ihn vorm Schenk.
Die Sage lebt wohl ewig weiter,
weil’s Volk dem Xaver gern gedenkt.
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